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Am 21.02.2011 fand in der Urania der Validationsworkshop mit Naomi Feil statt. Bei der schon Wochen vorher ausverkauften Vorstellung war der Andrang enorm. Ich kann rückblickend wirklich nur positiv über diesen Tag berichten.

Die Methode der Validation wurde von Naomi Feil entwickelt und beinhaltet verbale und nonverbale Kommunikation mit alten, verwirrten Menschen, die man über kognitive Impulse nicht mehr erreichen kann. Es wird davon ausgegangen, dass Menschen mit Demenz nicht verarbeitete Erfahrungen und Gefühle ihres Lebens noch einmal  durchleben und dadurch für die Umgebung unverständliches Verhalten zeigen. Dabei ist das Verhalten in den verschiedenen Phasen der Aufarbeitung, die jeder demente Mensch durchlebt, unterschiedlich. Es wird versucht, durch spezielle verbale Ansprache die Gefühle der Person zu spiegeln, um dadurch alte Erinnerungen und Gefühle hervor zu rufen, damit diese bewältigt werden können. Somit können belastende Situationen entspannt werden und eine Beziehung zu dem alten Menschen wird ermöglicht.

Naomi Feil hat mit ihren Enthusiasmus die hunderte von Zuschauer angesteckt und es geschafft, innerhalb kurzer Zeit das Konzept der Validation leicht verständlich zu machen. Mit ihren fast achtzig Jahren hat sie den ganzen Workshop selber geleitet und die Thematik durch Rollenspiele und Filmausschnitte sehr anschaulich gestaltet. Dabei war sie sich nicht zu schade, auch in die unangenehmsten Rollen dementer Persönlichkeiten zu schlüpfen. Besonders ansprechend für das Publikum war, dass es in die Veranstaltung einbezogen wurde. Naomi Feil ging offen auf Zuschauer zu und band diese fast unbemerkt in ihre Rollenspiele mit ein. So gelang es ihr spielerisch, die Phasen der Aufarbeitung und die Validationsprinzipien an den Mann zu bringen. Sie vermittelte locker und doch ernsthaft Respekt vor alten Menschen mit Demenz und ihren Gefühlen. Validation bietet einen Weg, diese Gefühle ernst zu nehmen und den Betroffenen damit zu helfen, sie zu bewältigen.

Der Workshop gab mir einen guten Überblick über die Thematik und vermittelte Grundbausteine für den therapeutischen Umgang mit dementen Menschen.

Anja Herrmann

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