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Eine Behandlung in der Praxis wird zur Behandlung zu Hause

Die ergotherapeutische Behandlung in der Praxis bietet viele Vorteile: Von der Ausstattung an Therapiematerialien über die Verfügbarkeit einer Behandlungsliege bis hin zur Selbständigkeit und Mobilität, die der Klient aufbringen muss, um die Praxis zu besuchen. Dennoch kann ein Hausbesuch notwendig und auch sehr sinnvoll sein. Dies soll an einem Fallbeispiel erläutert werden.

Fallbeispiel

Frau X kam schon lange Zeit einmal wöchentlich in die Praxis zur Behandlung ihres Schlaganfalles vor einigen Jahren. Sie nahm gern und regelmäßig an der Therapie teil und profitierte von den Möglichkeiten, die in der Praxis geboten werden. Z.B. tat ihr die Behandlung auf der Bobath-Liege sehr gut sowie die Lockerung der Muskulatur ihres betroffenen Armes mit dem Intraschallgerät. Allerdings klagte sie immer häufiger über den Weg in die Praxis, den sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigen musste. Das Einsteigen in den Bus fiel ihr schwer, aber auch das Festhalten, wenn der Bus so schnell anfuhr, dass sie sich noch gar nicht setzen konnte. Weiterhin berichtete sie von Problemen im Alltag, die die Symptome des Schlaganfalles verursachten. Ihr falle das Steigen der Treppen im eigenen Haus schwer und das Aussteigen aus ihrem Bett.

Umstellung auf Hausbesuch

Die Gesamtheit dieser Problematiken veranlasste zur Entscheidung die Behandlung in der Praxis auf eine Behandlung zu Hause umzustellen. Nach Absprache mit dem Arzt, der nun Ergotherapie im Hausbesuch verordnete, stand dem nichts mehr im Wege. Die Patientin war sehr froh nicht mehr mit dem Bus fahren zu müssen.

Veränderungen nach der Umstellung

Nun konnten auch die Probleme der alltäglichen Tätigkeiten berücksichtigt werden. Ziel der Therapie wurde nun also die Selbständigkeit im Alltag und im eigenen Umfeld. Gemeinsam mit der Ergotherapeutin erarbeitete sie eine Technik, wie sie sicher die Treppe hoch- und runtersteigen konnte, ohne Angst vor dem Fallen zu haben. Dies wurde in regelmäßigen Abständen geübt, um die Sicherheit beim Treppensteigen zu erhalten.

Durch die ergotherapeutische Hilfsmittelberatung konnte auch das Aufstehen aus dem Bett erleichtert werden. Die Lösung war ein Griff, an dem sich Frau X aus dem Bett helfen konnte. Dieser wurde gemeinsam mit der Ergotherapeutin angebracht. Die Bewegungsabläufe für ein sicheres Aufstehen aus dem Bett mit Hilfe des Griffes wurden innerhalb der Therapie geübt, sodass Frau X Sicherheit gewann und wieder selbständiger ihren Alltag bewältigen konnte.

Natürlich wurde auch die direkte Symptomatik des Schlaganfalles weiterhin behandelt. Die Therapeutin konnte auch ein Intraschallgerät aus der Praxis mitbringen, um die wohltuende Behandlung zur Lockerung ihrer Muskulatur weiter durchführen zu können.

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Sehr schön hier ein paar anschauliche Beispiele aus dem Therapiealltag zu lesen! Ich arbeite nach Abschluss meiner Ausbildung jetzt ein paar Monate. Sowas zu lesen hilf mir sehr, da ich in der Anfangszeit noch viel damit beschäftigt bin funktionsorientiertes Training und Betätigungen aus dem Alltag „in Waage“ zu halten und ich damit mein Bild über Ergotherapie in meiner Arbeit auch vertrete.
    Ich bin gespannt was es in kommender Zeit noch so zu lesen gibt 🙂

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