Die praktische Ausbilung zur Ergotherapeutin Hallo Johanna, vielen Dank, dass du dich zum Gespräch bereiterklärt…
Am Mittwoch den 17.05.2011 bin ich einer Einladung des Bundesministeriums für Gesundheit gefolgt – zu einer Diskussion zum Thema „Im Dialog: Zukunft der Pflege“.
Es waren noch 80 andere Bürger eingeladen, die mit Pflege beruflich oder als Angehörige zu tun haben, Betroffene oder Unternehmer sind. Ziel der Diskussionsveranstaltung war es, über folgende 4 Themen ins Gespräch zu kommen und Lösungsansätze zu suchen: 1. Fachkräftemangel, 2. Entbürokratisierung, 3. Ehrenamt, 4. Demenz.
In der großen Halle im Gesundheitsministerium standen 8 Tische, an denen 10 Bürger und ein Moderator saßen. Ich war dem Themenfeld „Fachkräftemangel“ zugeteilt. Nach der Vorstellungsrunde ging es gleich in die Diskussion, um die Ursachen für das Problem zu diskutieren. Unserer Meinung nach liegt der Fachkräftemangel an der schlechten Bezahlung, dem schlechten Image, der schweren körperliche Arbeit, der psychischen Belastung, Schichtarbeit und der fehlenden gesellschaftlichen Anerkennung von Pflegeberufen. Die Ergebnisse wurden für alle Problemfelder zusammengefasst und an Tafeln ausgehängt. Danach wurden die Themen priorisiert: jeder der 80 Teilnehmer bekam 4 Klebepunkte und konnte die seiner Ansicht nach größten Probleme aller 4 Themen kennzeichnen. Als Hauptursachen für den Fachkräftemangel kristallisierten sich dabei die schlechte Bezahlung und das schlechte Image von Pflegeberufen heraus.
Nach einer kurzen Pause ging es darum, Lösungsansätze zu suchen. An unserem Tisch erarbeiteten wir Vorschläge wie: Bessere Informationen an Arbeitsämter und Berufsinformationszentren, verbesserte Öffentlichkeitsarbeit, finanzielle Aufwertung, Mitarbeiterpflege (gute Arbeitsbedingungen schaffen, Betriebskindergärten, die Schichtarbeit ermöglichen, verschiedene Teilzeitmodelle) und auch Werbeveranstaltungen im Ausland, um Fachkräfte anzuwerben. Abschließend wurden, in Anwesenheit des Bundesgesundheitsministers Daniel Bahr, von der Moderatorin die Lösungsansätze aller vier Themenbereiche zusammengefasst und von 4 Experten diskutiert.
Insgesamt war es eine interessante Veranstaltung und eine anerkennenswerte Initiative seitens des BMG, sich in dieser Form über den Stand der Diskussionen an der „Basis“ zu informieren. In Sachen Perspektiven war man sich einig, dass es keine Patentlösung für die diskutierten Probleme gibt und wir wahrscheinlich in 10 Jahren noch immer nach ihnen suchen werden.
Damit Sie einen kleinen Eindruck von dem Tag bekommen, habe ich noch ein paar Schnappschüsse gemacht.
Andreas Bohmann
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