Die praktische Ausbilung zur Ergotherapeutin Hallo Johanna, vielen Dank, dass du dich zum Gespräch bereiterklärt…
2. Teil: Kälte
Nachdem ich in meinem letzten Beitrag ein Loblieb auf die Wärme gesungen habe, möchte ich mich heute der nicht weniger heilsamen Wirkung von Kälte widmen.
Obwohl Kälte eigentlich als das Gegenstück zur Wärme gilt, kann es dennoch teilweise sehr ähnliche Wirkung erzielen. So fördert Kälte ebenfalls die Durchblutung und kann, wie Wärme Schmerzlinderung verschaffen. Aber Kühlung kann auch anders – sie ist nämlich entzündungshemmend und kann helfen Ödeme zu reduzieren. Zudem kann durch eine Kälteapplikation die Muskelspannung verringert werden und die Verschiebbarkeit des Bindegewebes erhöht werden.
Alles also Effekte, die uns auch in der Ergotherapie nützlich sein können. Zum Beispiel können Patienten, die nach einer Operation oder einem Schlaganfall und einer Halbseitenlähmung eine stark geschwollene Hand haben von der ödem reduzierenden Wirkung profitieren. Oder Patienten mit Rheuma, die gerade starke Entzündungen in den Fingergelenken haben können unter Umständen sehr von einem kühlenden Materialbad profitieren, da die Kälte Schmerz und Entzündung reduzieren kann.
In unserer Praxis arbeiten wir zudem gerne mit „Eis am Stiel“ oder Cool-Pacs, die wir über die betroffenen Bereiche führen oder auflegen.
Wie bei den Wärmeanwendungen sind hierbei auch Kontraindikationen zu beachten: Wer beispielsweise Sensibilitäts- oder Durchblutungsstörungen hat, sollte niedrige Temperaturen meiden. Außerdem ist es sehr wichtig, das individuelle Empfinden zu beachten – je nachdem, was dem Patienten angenehmer ist stellt sich oft die gewünschte Wirkung eher oder vermehrt ein.
Auch eine Kälteanwendung sollte auf dem Ergotherapierezept als thermische Anwendung vom Arzt zusätzlich verordnet werden. Ob dann Wärme oder Kälte seine Kraft zeigen darf entscheidet der Therapeut mit dem Patienten von Fall zu Fall neu.
In diesem Sinne wünsche ich weiterhin gute warm-kalte Tage.
Theresa Allweiss
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